Posts Tagged: WW-Abfahrt


18
Jul 07

Letzte Nacht vor dem klassischen Rennen!

Es ist nun die letzte Nacht vor dem ersten Rennen. Die Athleten sind bereits im Bett, während dem ich noch kurz über das heutige Non-Stop-Rennen berichte.

Am Morgen war bereits ziemlich früh Tagwach und bis alle am Start waren, ging es zeitweise sehr hektisch zu und her. Schlussendlich sind aber alle rechtzeitig am Start gewesen ohne grössere Zwischenfälle. Leider haben wir aber auch wiedereinmal ein paar gesundheitlich angeschlagene Athleten. Ändu im C1 hat ein entzündetes Kniegelenk, was ihn beim Paddeln jedoch nicht sehr stark behindert und Fabio fühlte sich heute nicht 100% fit. Wir hoffen, dass er morgen wieder topfit ins Boot steigen kann.

Die Resultate vom Non-Stop-Rennen findet ihr unter http://www.jwwc2007.com/therace.html. Bei den Frauen hat im Non-Stop Chantal mit dem 7. Platz sehr überzeugt. Es wäre toll, wenn sie diesen Platz im klassischen Rennen halten könnte. Vielleicht können sich aber auch Annalena oder Kim noch steigern und einen Platz unter den ersten zehn erpaddeln. Bei den Herren K1 klassierten sich Fabio auf Platz 9 und Christophe auf Platz 12. Von beiden darf man aber auf eine Steigerung der Leistung hoffen. Die C1’s hatten es wie erwartet schwer, da in der Schweiz gute Kanadierfahrer Mangelware sind. Trotzdem behaupten sie sich sehr gut auf dem Saluda River.

Ändu am Non-Stop Luke während dem Non-Stop

Nach dem Non-Stop-Race fand auch noch die offizielle Eröffnungsfeier statt. Tja, über die Qualität von der Eröffnungsfeier lässt sich streiten, aber die sehr heissen Temperaturen im klitzekleinen Amphitheater wir wohl niemand abstreiten. Hoffen wir, dass es in zwei Jahren besser wird.

Chantal from Switzerland Einmarsch Militär und Heinz ;-) Fahnen

Übrigens betreffend Junioren Wildwasser Weltmeisterschaften 2009: Heute durften wir an der Teamleadersitzung unser Projekt „Junior Wildwater Worldchampionships 2009 in Buochs“ präsentieren. Die Nationen und die ICF waren begeistert und zu unserer allergrössten Freude, haben wir heute Abend die Bestätigung vom Schweizerischen Kanuverband erhalten. Somit ist die Kandidatur von der Schweiz demnächst offiziell. Natürlich eine grosse Freude für das ganze Team hier in Amerika.

Die Stimmung im Team ist sehr gut und vor allem während dem Nachtessen in unserem neuen Lieblingsrestaurant, bei unserem Lieblingskellner war ein ständiges Gelächter. Nach dem der Kellner gestern Michi verarschte, legte er sich heute mit Ändu an. Bis kurz vor Schluss sah es so aus, als ob der Kellner gewinnt, aber mit einem genialen Schachzug von Ändu wurde der Kellner so überrumpelt, dass die Jury nicht darum herum, Ändu als Sieger nach Punkten zu bestimmen. Hoffentlich gehen wir morgen Abend wieder dort essen, denn wir sind jetzt schon gespannt auf die Revanche.

Die Schweizer waren heute übrigens wieder in der Zeitung. Unter dem folgendem Link findet ihr den Bericht: http://www.thestate.com/news/story/120501.html

Nun ist es auch Zeit für die Presse und Fanverantwortlichen schlafen zu gehen. Schliesslich steht morgen der erste Höhepunkt auf dem Programm.

Liebe Grüsse,
Reto
zuständig für’s Äusserste 😉

hübsche Damen - Annalena und Chantal


16
Jul 07

16.07.07 – Columbia (SC)

Am Sonntagmorgen trainieren unsere Mädels und Jungs nochmals auf dem Kanal. Diesmal steht das Training für das Mannschaftsrennen auf dem Programm. Die Mannschaften funktionieren ziemlich gut und man darf gespannt sein, was die Schweizer am kommenden Freitag für eine Leistung bringen können.

Am Nachmittag ist wiedereinmal eine Verschiebung angesagt. Alle Kleider in die Koffer, alle Koffer in die Autos, alle Boote auf’s Dach und alle Menschen ins Auto, damit wir in das zwei Autofahrstunden enfernte Columbia gehen können. Hier wird das klassische Rennen stattfinden. Unser neues Hotel, das Riverside Inn, ist nicht mehr ganz so komfortabel, wie jenes in Carolina, dafür aber auch billiger. Und einen Pool zum Abkühlen hat es auch noch. Inzwischen sind bei uns die Temperaturen wieder ziemlich am steigen und man ist froh für jede Art der Abkühlung.

Pool beim Hotel

Am Abend findet der erste Programmpunkt von der Junior Wildwater Worldchampionships 2007 statt. Ein Meet and Greet der Athleten mit anschliessendem Abendessen. Meet and Greet heisst, dass wir ca. 3/4 Stunden auf einem heissen Parkplatz warten, zusammen mit allen anderen Athleten. Kurz kommt einer mit einer Filmkamera vorbei um ein Interview zu machen und dann herrscht wieder Ruhe. Genau in dem Moment, als sich das amerikanische Team bei den Schweizern vorstellt, werden wir zu einem leeren Bürogebäude geführt, wo es wenig später etwas zu Essen gibt. Eine halbe Stunde danach sind dann auch alle Athleten wieder draussen, ohne dass sie je einer der Organisatoren gesehen haben, geschweige davon eine kurze Ansprache gehört haben. Einen Vorteil hat das Ganze: Wir haben gegessen und viel Zeit um im Pool zu baden, Boote zu reparieren und früh schlafen zu gehen.

Hawai Ändu    Parkplatz oder Meet and Greet    Warten auf dem Parkplatz    Fabio beim Interview    Marsch zum Essen    Essen im Büro

Zur Zeit, es ist Montagmorgen, trainieren die Wettkämpfer auf dem Saluda River für das Rennen über die klassische Distanz. Wasserablass gibt es nur von 8-12 Uhr und somit sind auch die Trainingsmöglichkeiten eingeschränkt. Wir warten hier nun gespannt, mit welchen Rückmeldungen die Schweizer zurück ins Hotel kommen. Wir werden über den Fluss auch ganz bestimmt in diesem Blog wieder etwas erzählen.

Es grüsst, Reto

P.S. Ich hatte auch einmal das Vergnügen, mit dem Playboat den Kanal runter zu fahren. War ziemlich nass und neben vielen Eskimorollen gab es auch einen schwimmende Variante 😉


15
Jul 07

Wildwasserkanal Charlotte (NC)

Das Nationale Wildwassersportzentrum von der USA ist eine 45 Mio. US Dollar teure Sportanlage bei der man auch noch Mountain Biken und Klettern kann. Für die Wildwassersportler gibt es 2 verschiedene Kanäle die jeweils ca. 600m lang sind.

Die Wildwasserabfahrts Weltmeisterschaften der Junioren findet auf dem sogenannten „Freestyle Channel“ statt. Dies ist der einfachere der beiden Kanälen und ist jedoch immer noch sehr anspruchsvoll für Abfahrtsboote.

Dieser Kanal kann man sehr gut in 2 verschiedene Teile einteilen, die ersten 400m sind technisch anspruchsvoll mit viel Schiebewasser und engen Kurven. In dieser ersten Hälfte gibt es aber auch flache Abschnitte die jedoch wegen Pilzen und Strudeln nicht unterschätzt werden dürfen.

Christophe    Fabio

Nach einem 1m hohen Abfall fährt man in einen grösseren Pool rein, danach wird der ganze Fluss viel enger und bei einer Bogenbrücke beginnt der zweite schwierigere Abschnitt. Nach der Bogenbrücke geht es wieder einen Abfall runter, und hohe Wellen empfangen den Paddler. Diese Wellen können den Paddler stark versetzen und man muss wirklich jeden Schlag geplant einsetzen damit man auf der schnellen Linie bleibt. Auf diesem Streckenabschnitt haben wahrscheinlich schon alle Paddler einmal in einem Rückwasser halt gemacht, oder sind mit vollem Tempo ins Ufer rein gefahren.

Annalena    Fabio

Ich selber komme mit dem Sprintkanal gut zurecht, habe jedoch immer wieder Fahrten die absolut nicht klappen, der Kanal ist sehr kräfteraubend und wenn man nicht voll konzentriert runterfährt, ist eine perfekte Fahrt illusorisch. Zu gewissen Tageszeiten ist der Fluss auch voll mit Rafting Booten, welche für die schnellen Wildwasserboote ein grosses Hindernis darstellen.

Langsam aber sicher kommt beim ganzen Team WM-Stimmung auf, wir werden heute Abend und morgen Vormittag noch auf dem Sprint trainieren und dann Morgen Nachmittag die 2 ½ stündige Autofahrt auf uns nehmen um zur Classic-Strecke in Columbia, South Carolina zu gelangen.

Gruss

Fabio

Lift für Kanufahrer    Amerikanischer Wildwasserfahrer mit Nasenklammer :-)


13
Jul 07

13.07.07 – Charlotte (North Caroline)

Heute Morgen haben wir zum ersten Mal den Wildwasserkanal in Charlotte gesehen, auf welchem auch die Sprint-WM nächste Woche ausgetragen wird und unsere Athleten konnten auch bereits ein paar Fahrten darauf machen. Bevor ich aber hier ins Detail gehe, alles schön der Reihe nach.

Dienstag und Mittwoch verbringen wir in Vero Beach an der atlantischen Küste. Bei grosser Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit führen wir ein paar Trainings durch. Es ist aber sehr anstrengend, bei diesem Wetter zu paddeln und so überrascht es nicht, dass einigen Athleten nicht wirklich wohl ist nach dem Training. Dafür muss man hier nicht alleine Paddeln. Entweder schaut mal ein Delphin vorbei oder eine Seekuh taucht plötzlich neben dem Boot auf. Andi findet aber, dass er schon ein bisschen ein komisches Gefühl gehabt hat, als der Delphin knapp vor seinem Boot durchschwamm.

Training in Florida
Das Essen bleibt weiterhin ein Problempunkt von unserer Amerikareise. Selber eingekauftes Picknick ist zwar geniessbar, aber eine warme Mahlzeit wäre auch nicht schlecht. Leider schliessen viele Restaurtants in Vero Beach bereits um 20 Uhr. Da am Dienstagabend das Training ein bisschen länger geht, müssen wir nach einem geöffneten Restaurant suchen. Aber wir finden sogar ein Restaurant, das ein bisschen italienisch aussieht. Das Essen schmeckt den meisten dann doch nicht so und das Servier-Personal ist froh, als wir uns auf den Weg nach Hause machen, denn wir waren schon ein bisschen eine spezielle Gruppe.

Picknick
Am Mittwochstraining begleitet das Team ein Reporter der lokalen Presse und am Nachmittag shopen wir im grossen Outlet von Vero Beach. Am Abend organisert die Hotelmanagerin ein BBQ und das deutsche Team trifft in Vero Beach ein.

Am nächsten Morgen überrascht uns die lokale Zeitung mit einem Bericht über die Nationalmannschaft auf der Titelseite. Mit dem hat wohl niemand gerechnet. Nun geht es aber mit den Deutschen Richtung Charlotte. Den ganzen Donnerstag reisen wir 600 Meilen bis nach Charlotte, wo wir um 23 Uhr völlig übermüdet ankommen. Den Highway von Amerika haben wir nun auch gesehen und zum ersten Mal gibt es richtig gutes Abendessen mit grossem Buffet, tollem Service und viel Glace. Das Essen entschädigt für die strenge Reise, aber leider haben wir vergessen, wie die Restaurant-Kette heisst. Hoffen wir, dass sie uns wieder in den Sinn kommt.

Hotel in Charlotte
Heute, Donnerstag-Morgen, trainieren die Schweizer zum ersten Mal auf dem Kanal. Im Schlussabschnitt geht da ziemlich die Post ab und die meisten bekunden noch Mühe mit dem Kurs. Wir haben jetzt aber noch knapp zwei Tage zum Trainieren, bevor wir uns in Richtung Columbia verschieben. Ach ja, auch hier müssen wir nicht alleine trainieren. Nur begleiten uns hier keine Delphine oder andere Tiere, sondern haufenweise von Rafts und andere Kanufahrer. Wie das so ungefähr aussieht, seht ihr auf den Fotos.

Es grüsst,

Reto

Wildwasserpark in Charlotte Fabio

Sabine Fabio AndiRaftAnnalenaFabioFabioAnnalenaBusbeschriftungUnser Bus (mit TCS-Werbung)


10
Jul 07

Reise nach Amerika

Am Sonntagmorgen 8. Juli verlassen wir bei regnerischem Wetter Buochs und machen uns auf den Weg nach Basel. Wir, das sind die vier Athleten vom Kanuclub Nidwalden Fabio Wyss, Christopher Fergg, Annalena Kuttenberger und Kim Rammelkamp, der Wettkämpfer von den Solothurner Kajakfahrer Andi Arnold, der Teamleader Heinz Wyss, der medizinisch Masseur Silvan Wyss, der Kammermann Michi Reber, der Fan-Verantwortliche Reto Wyss und das gute Gewissen Bernadette Wyss. In Basel betreten drei weitere Wettkämpfer, Chrstiophe Nicolet, Chantal Abgottspon und Luke Meysner und der Juniorentrainer Torsten Krebs den Bus.

Die Reise nach Düsseldorf verläuft reibungslos. In Düsseldorf empfängt uns Ralf Beerschwenger, welcher uns hilft beim Check-in der Boote. Also ehrlich gesagt, sah es schon sehr komisch aus, als wir mit 10 Kajaks den Flughafen betraten, aber auch hier verläuft alles ohne grössere Zwischenfälle und bevor wir in der Jugendherberge die Nacht verbringen, essen wir noch ein paar Curry-Würste.

am Flughafen in Düsseld.orf

Am Montagmorgen 9. Juli geht es weiter zum Flughafen Düsseldorf und um 12.20 Uhr setzten wir uns in das Flugzeug, mit über eine Stunde Verspätung. Über den 10 Stunden langen Flug werde ich hier nichts berichten, nur so viel: Es war lang, aber zeitweise auch sehr lustig!

Um 16.30 Uhr Ortzeit landen wir in Miami (Florida). Die Passkontrolle lassen wir ohne grössere Schwierigkeiten hinter uns (sogar Michi darf einreisen!) und unsere Kanus warten auch schon in der Gepäckabgabe. Nun aber kommt doch noch langsam ein bisschen Hektik auf. Denn wir stehen ziemlich hilflos am Flughafen mit 10 Kanus und keiner Ahnung, was wir hier tun. Zum Glück trifft aber schon bald Mike Beck ein. Er ist ein Deutscher, mit einer Kanuschule in der Nähe von Miami. Er hilft uns beim Bootetransport und allem weiteren, dass es uns hier in Amerika leichter fällt. Er hat für uns auch den tollen weissen Chevrolette-Bus mit verdunkelten Fensterscheiben reserviert. Wir kommen uns bereits jetzt schon vor wie richtige Gangster. Nur schade, dass wir eine Stunde in der Hitze stehen, bis der Bus bei uns ankommt. Ah ja, Hunger haben wir inzwischen natürlich auch und weil es keine Alternative gibt, gehen wir zum ersten Mal Junk Food essen in Amerika. Also keine Ahnung, was wir da für einen Saftladen getroffen haben, aber das Essen war scheusslich. Ich denke, in den nächsten drei Wochen wird keiner von uns mehr einen Schritt in ein Fast Food Restaurant machen.

Das Team in Miami!

Bei uns ist es jetzt Dienstagmittag, die Athleten sind am Trainieren und wir, Michi und ich, schwitzen uns hier einen ab. Darum gehen wir mal die 50 Meter Fussweg zum Pool.

Wie ihr sieht, uns geht es gut und es ist alles im grünen Bereich.

Es grüsst, Reto!