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20
Okt 08

Schweizer Erfolge am Adige-Marathon in Italien

Bei warmem Herbstwetter konnte am Sonntag 19. Oktober der Kanumarathon auf dem Fluss Adige gestartet werden. Dieser Marathon gehört zur European Marathon Tour welche im Jahr 2007 ins Leben gerufen wurde. Nebst dem Marathon in Italien gehören der französische Ardéche-Marathon und der Krumlovsky-Marathon in Tschechien zu dieser Tour.

 
Der Marathon in der Nähe von Verona war mein erstes Marathonrennen welches nicht auf der Ardéche stattfindet und auch das Erste im Jahr 2008. Die Beteiligung konnte gegenüber dem letzten Jahr gesteigert werden und dies führte dazu, dass praktisch das gesamte tschechische Nationalteam anwesend war. Über alle Kategorien hinweg fanden 1870 Starter den Weg ins Terra dei Forti. Zu den Favoriten zählten in der männlichen Elitekategorie der Gewinner vom Krumlovsky-Marathon Robert Knebel (CZE), Teamweltmeister 2008 Ales Marek (CZE) und der Vorjahressieger Luca Panziera (ITA). Trotz dieser guten Besetzung liebäugelte ich mit einer Medaille, auch wenn ich mich auf jedenfall steigern musste, gegenüber meinen bisherigen Marathonrennen.
 
Der Start ist meist sehr entscheidend für eine gute Platzierung, weil sich dort bereits die Spitzengruppen bilden. Leider misslang mir dieser, weil ich im Gerangel an einen Brückenpfeiler gedrückt wurde und wichtige Sekunden verlor. So musste ich mich alleine nach vorne kämpfen was unglaublich hart ist, weil man ständig Leute überholen muss. Nach einiger Zeit war die Spitzengruppe sichtbar, aber immer noch ca. 30 Sekunden von mir entfernt. In diesem Moment konnte sich der Routinier Knebel aus dieser Gruppe lösen. Nach einiger Zeit konnte ich zur Verfolgergruppe aufschliessen welche aus dem Italiener Bifano und den beiden Tschechen Marek und Kropacek bestand. Das Tempo welches zuerst in dieser Gruppe herrschte war deutlich zu langsam um Knebel noch einzuholen, welcher zwischenzeitlich ungefähr eine Minute Vorsprung auf uns hatte. Deshalb entschloss ich mich schneller zu fahren und die Aufholjagd zu beginnen. Die Gruppe konnte mir folgen und fuhr hauptsächlich in meiner Welle und im Windschatten. Mit der Zeit realisierten auch die anderen Paddler, dass der Zusammenschluss noch möglich ist und sie übernahmen zwischendurch die Führung. So konnten wir ca. 12km vor dem Ziel zu Knebel aufschliessen und der Rennausgang war neu lanciert. Bifano und Kropacek konnten jedoch nicht lange in der Gruppe bleiben und fielen zurück. Die Spitzengruppe bestand also nur noch aus den beiden Tschechen und mir. Die erfahrenen Paddler welche beide schon fleissig WM-Medaillen feiern durften, konnten mich jedoch 10km vor dem Ziel austricksen und ich verlor die Welle von ihrem Boot. Weil meine Energie nach der 30 Kilometer langen Aufholjagd arg geschwunden war, musste ich sie ziehen lassen. Die letzten Kilometer verbrachte ich alleine und konnte die Bronzemedaille sicher heimfahren. Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden, auch wenn mit einem guten Start vielleicht noch mehr drin gelegen wäre, doch nach dem Start habe ich taktisch und auch physisch alles richtig gemacht.
 
Siegerehrung K1 Herren
 
Dies war jedoch nicht der einzige Schweizer Erfolg, für Sabine Eichenberger gab es einen Sieg in der Damenkategorie, nachdem sie eine einwandfreie Leistung zeigte und ihre Routine bestens umsetzte. Überraschender war die Leistung von der Luzernerin Annalena Kuttenberger und der Baslerin Chantal Abgottspon welche im Zweier fuhren. Sie dominierten die Juniorenkategorie und wären bei den Damen das zweitschnellste Boot gewesen. Die beiden werden nächstes Jahr die Juniorenkategorie verlassen und konnten mit dieser Leistung ihr Potenzial deutlich machen. Ebenfalls nächste Saison bei den Erwachsenen wird Christopher Fergg aus Ennetbürgen mittun. Er ist mit Andreas Arnold das erste Mal im Kanadier Zweier gestartet und die beiden konnten einen respektablen 8. Rang herausfahren.
 
Damen K1 SiegerehrungJuniorinnen K2 Siegerehrung
 
Mein nächstes Rennen ist der legendäre Marathon durch die Ardéche-Schlucht, welcher ich jedoch nicht mehr im Kajak Einer sondern das erste Mal im Kajak Zweier bestreite. Mein Zweierpartner ist Christophe Nicolet. Mit ihm bestritt ich bereits einige Regatten.
 
Ranglisten und Fotos findet man auf www.adigemarathon.it