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Mrz 08

Fulda 2008 oder der Weg an die Spitze ist lang und steinig;)

Es ist bereits eine langanhaltende Tradition, dass die Schweizer Wildwasserabfahrtsnationalmannschaft ihre internationale Saison in Fulda (DE) eröffnet. Dieses Jahr reisten wir mit knapp 20 Athleten an, mehrheitlich Nachwuchsfahrer. Das Rennen sollte als erste Standortbestimmung gelten und hat keinen Einfluss auf die Qualis für die WM, Weltcup oder Junioren EM.

Sprint

Dieses Jahr sollte erstmals ein Sprint stattfinden am Samstag, anstelle des kurzen Classic Rennen. Die Organisatoren hatten jedoch mit den speziellen Wetterverhältinssen hart zu kämpfen. Zuerst hatte es auf der Fulda beinahe kein Wasser gehabt aufgrund der langanhaltenden Trockenheit. Um ein Rennen doch noch durchzuführen, hat das Organisationsteam, Einbauten in den Fluss konstruiert um das Wasser zu sammeln. In der Nacht von Freitag sollte jedoch alles anders kommen. Es regnete andauernd und dazu wehte dank dem Sturm „Emma“ ein ziemlich starker Wind.

Der geplante Sprint musste von der Bogenbrücke Strecke verlegt werden zum Clubhaus vom Kanuclub Fulda. Dort ist normalerweise keine Strömung zu erkennen. Bei diesem Wasserstand bildete sich jedoch ein enormer Wasserdruck, es blieb aber flach und man hatte nur mit Kurven und Ästen zu kämpfen.

Ich musste bei meinem ersten internationalen Herren Sprintrennen feststellen, dass es noch ein ziemlich langer Weg ist um wirklich vorne mithalten zu können. Auf die Siegerzeit von Stephan Stiefenhöfer mit 3’33.7 verlor ich 13.5 Sekunden. Ich fühlte mich jedoch wirklich nicht topfit. Zum einen habe ich am Dienstag und Donnerstag zwei sehr harte Einheiten gemacht, welche ich am Samstag noch in den Armen spürte. Dazu kommt, dass ich nach meiner Magendarmgrippe noch immer 1.5kg unter meinem Normalgewicht liege. Schlussendlich wurde ich 22. in einem sehr starken Feld zusammengesetzt aus 6 Nationen (Belgien, Deutschland, Holland, Luxemburg, Tschechien und der Schweiz).

Fulda Sprint 22. RangFulda Sprint 22. Rang

Für die absoluten Spitzenresultate aus Schweizer Sicht, waren jedoch andere besorgt. Sabine Eichenberger konnte einen diskussionslosen Sieg mit 1.3 Sekunden Vorsprung feiern. Die Juniorinnen überraschten jedoch noch mehr, die Baslerin Chantal Abgottspon gewann den Sprint, in Anwesenheit der besten Tschechischen und Deutschen Nationalmannschaft-fahrerinnen. Dritte im Felde wurde die 18 jährige Annalena Kuttenberger, welche für den Kanuclub Nidwalden startet. Weitere Podestplätze fuhren Melanie Mathys (2.Platz K1 Schülerinnen), Fabio Gretener (2. Platz C1 Jugend) und Daniel Mathis/Jan Gertsch (2. Platz C2 Junioren) ein.

 Classic

Das Classicrennen fand dann auf der gewohnten Strecke bei hohem Wasserstand statt. Gegenüber dem Sprint konnte ich mich deutlich steigern und wurde als schnellster Schweizer 18. Auf den erst 20 jährigen Sieger Tobias Bong verlor ich 40 Sekunden. Mit meiner Zeit hätte ich die Qualifikation für die WM erreicht. In meiner Fahrt ist sicher noch Potenzial vorhanden und ich kann noch eine Steigerung auf das erste Quali-Rennen in Italien erwarten. Das Supertalent Bong distanzierte den mehrfachen tschechischen Weltmeister Kamil Mruzek um satte 6.74 Sekunden. Man darf gespannt sein was der junge Kölner an der WM in Ivrea erreichen wird.

Supertalent Tobias Bong gewinnt das ClassicrennenDie Bruggerin Sabine Eichenberger gewinnt zwei Mal bei den Damen

Für die Podestplätze waren ein weiteres Mal die Frauen verantwortlich. Sabine gewann mit einem Vorsprung von 5.84 Sekunden vor der Tschechin Lenka Langerova. Bei den Juniorinnen konnte Annalena das Bild ändern und gewann mit komfortabeln 8.60 Sekunden vor der Einheimischen Janina Piaskowski und der Teamkollegin Chantal.

So erfolgreich wie dieses Jahr sind die Schweizer noch nicht oft nach Hause gereist und man darf gespannt sein auf die Quali-Rennen bei denen es dann ein erstes Mal richtig Ernst gilt.