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27
Aug 11

World Championships Szeged 2011 Woooow!

So ich bin richtig spät mit meinem WM-Bericht, eigentlich fast zu spät um ihn doch noch zu schreiben. Die WM war aber so impulsiv und ereignisreich, dass ich unbedingt noch ein paar Worte darüber verlieren will! Wir kamen am Montag 15. August in Szeged an und paddelten ein paar Kilometer zum uns an das Wasser zu gewöhnen. Die langanhaltende Hitzewelle führte dazu, dass das Wasser extrem warm war. Ich war noch nie in Szeged und war vom ersten Augenblick an überwältigt. So grosse Tribünen, so viele Werbeplakate und so riesige Bootslager. Trotz dem grossen Bootslager, war alles sehr eng. Knapp 2000 Sportler aus 94 Nationen brauchen halt ihren Platz. Die Wettkämpfe starteten am Donnerstag über 1000m. Es war wie immer vor dem ersten Rennen ist eine riesige Anspannung. Wir hatten einen starken Vorlauf und mussten um weiterzukommen ein Boot schlagen. Es gab eigentlich nur ein wirklich schlagbares Boot und das waren die Iraner. Sie starteten gut und hielten bis zur Rennhälfte neben uns mit. Dann erhöhten wir das Tempo und die Iraner brachen ein. Schlussendlich schaute eine 3:20 bei Windstille und ohne Endspurt heraus, ein Beweis, dass wir uns gegenüber dem letzten Jahr stark verbessert haben. Im Halbfinal ging es dann hart auf hart, vom Gefühl her gelang ein gutes Rennen. Wurden wir doch immerhin 6. und schlugen starke Boote wie Polen und China. Zeitmässig konnten wir uns nicht verbessern und in der Analyse stellte sich heraus, dass wir während der Strecke etwas tiefe Schlagzahlen hatten. Nun daran war nichts mehr zu ändern, die Qualifikation für den C-Final wurde erreicht. Für die erhoffte B-Finalquali reichte es deutlich nicht. Die Konkurrenz war einfach zu stark für unser junges Boot und im vorolympischen Jahr ist einfach alles noch härter!

Ausgepumpt über der Ziellinie

Ausgepumpt über der Ziellinie

Der 1000m C-Final war eines der schönsten Rennen meines Lebens, obwohl nur Rang 6 (Gesamt 24.) herausschaute. Wir starteten gut, blieben an Italien neben uns dran und liessen die Letten ziehen. Nach 300m fielen die Italiener ab, sie konnten unser Speed nicht halten. Bei Rennhälfte lagen die Letten schon relativ weit vorne, das Boot ist bekannt für ihre Startschnelligkeit. Immerhin waren sie an den Olympischen Spielen in Peking im 500m Final! Wir hielten unsere Taktik ein und holten auf der zweiten Hälfte mächtig auf. 250m vor dem Ziel merkte ich, dass es extrem knapp wird, denn mein ganzer Körper schmerzte. Aber das Boot lief und so stellte ich meinen Verstand und mein Schmerzempfinden ab und gab alles in jeden Schlag. Schlussendlich waren wir ein paar Zentimeter hinten, aber noch nie konnte ich so über mich hinauswachsen und dies stimmt mich für die Zukunft positiv.

Kraftvoller Endspurt auf 1000m

Kraftvoller Endspurt auf 1000m

Die 500m Zielsetzung war klar, ein B-Final muss Pflicht sein. Viele gute Boote schonten sich, da sie sich nur auf die olympischen 1000m konzentrierten. Nach einem schlechten Vorlauf, bei dem wir mit dem Gegenwind haderten, steigerten wir uns zum Semifinal und fanden zurück zum guten Druck. Wieder kamen wir gegen Ende stark auf und erreichten Rang 5. Die ersten drei waren zwar sichtbar vorne, aber wir waren wirklich sehr viel näher dran als im letzten Jahr. Bei Gegenwind können wir mit ganz starken Booten mithalten. Deshalb wollten wir im B-Final alles geben um vorne zu sein. Leider drehte sich nochmals der Wind und der Rückenwind kommt uns als tieffrequente Langsamstarter nicht wirklich entgegen. Wir machten das Beste heraus, starteten aber wirklich etwas zu tief. Jeder der das Rennen kuckte dachte bei Rennhälfte, dass es das war. Nur Christophe und ich wussten, dass da noch was passiert. Wir drehten auf und merkten wie die Boote neben uns immer langsamer werden. Im Ziel war es dasselbe wie auf 1000m, knapp geschlagen trotz guter Moral. Nur war es noch etwas heftiger. Zu Platz 2 fehlten 30 Hundertstel, wir wurden aber 5. Immerhin Gesamt 14, unter den Umständen sicherlich ganz gut.

Das war es denn auch schon von Szeged, ich hätte gerne noch 20 Rennen gefahren. Zehntausende Fans die einen riesen Lärm machen, heisses Wetter und eine Toporganisation. So macht es riesigen Spass, es ist nicht zu vergleichen mit irgendetwas anderem was ich im Kanusport bisher erlebte. Es freute mich, dass meine Eltern zum zukucken, Fotografieren und Berichte schreiben mitkamen. Das Haifischbecken in dem ich mich bewege, hat sie glaube ich ziemlich beeindruckt, dass ich mich vom kleinen Goldfisch immer mehr zu einem Hai bewege konnten sie auch feststellen.

In Front auf dem Grossbildschirm

In Front auf dem Grossbildschirm