Posts Tagged: Marathon


18
Okt 10

3. Platz am Adigemarathon in Italien!

Am Sonntag nahm ich wiedermal an einem Marathon teil. Den 35km langen Flussmarathon von Borgetto nach Pescantania auf dem Fluss Adige, erlebte ich dieses Jahr zum zweiten Mal. 2008 paddelte ich im Abfahrtsboot auf den 3. Platz in der Wildwasserkategorie. Dieses Jahr wollte ich mal mein Können im Regattaboot unter Beweis stellen. Ich paddelte mit einem gelben Nelo aus den 90er von meinem Kanuclub Rapperswil-Jona.


Da ich erst seit 2 Wochen wieder richtig am Trainieren bin, konnte ich mich natürlich nicht gut einschätzen. Ich trainierte vergangene Woche ziemlich hart und hatte von Montag bis Freitag schon 20 Stunden Training in den Knochen. Das dies nicht die beste Marathonvorbereitung war, war mir natürlich bewusst, aber es ging für mich vor Allem darum ein gutes Training zu absolvieren. Am Start vom Marathon fühlte ich mich ziemlich gut und startete auch dementsprechend. Auf dem ersten Kilometer waren nur Zweierkajaks schneller als ich. Danach paddelte der Favorit Tomas Slovak aus der Tschechei an mir vorbei. Ich versuchte mit ihm mitzugehen, doch ich verlor bei einer Wildwasserschnelle den Anschluss. Nach ca. 3km wurde ich auch noch vom zweiten Mitfavoriten Markus Gickler aus Deutschland überholt. Ich versuchte wieder von seiner Heckwelle zu profitieren, flog aber bei einer Wildwasserpassage runter. Beide kamen mit ihren Marathonbooten besser klar als ich und mir fehlte auch die Energie ihr hohes Tempo mitzugehen. Danach galt es nur meinen Podestplatz nicht aus der Hand zu geben. Ein italienischer Paddler fuhr bis 15km vor dem Ziel auf meiner Heckwelle mit. Bei einer Tempoverschärfung konnte er jedoch nicht mehr mithalten und ich brachte Rang Drei ins Trockene. Die beiden Sieger sind beides mehrfache Wildwasserweltmeister und viel erfahrener als ich in Marathonrennen. Deshalb kann ich gut damit leben von den beiden geschlagen zu werden, doch ich hätte den Kampf um den Sieg gerne etwas spannender gestaltet. Mit einer Zeit von 2:01:39 verlor ich nicht ganz 5 Minuten auf die Siegerzeit.

Als Erinnerung an den Marathon werden mich in den nächste Tagen im Training Blasen an Händen und Füssen begleiten. Nächstes Jahr werde ich vermutlich mit meinem Bruder Silvan den Kajak Zweier anstreben. Neben meinem 3. Platz feierte das Schweizer Team noch weitere Erfolge Melanie Mathys (Juniorinnen Einer), Sabine Eichenberger (Elite Einer) und Lisa Hellmüller / Anja Kempf (Juniorinnen Zweier) gewannen alle deutlich ihre Kategorien!


14
Okt 09

Kajak Vierer Marathon

Die beiden Rapperswiler Lukas Gremlich und Matthias Krähenbühl, mein Fribourger Zweierpartner Christophe Nicolet und ich, trainierten am letzten Donnerstag erstmals gemeinsam in einem Kajak-Vierer. Der Grund dafür war ein 32 Kilometer Rennen in Holland das am Wochenende stattfand. Von Rapperswil brachen wir am Freitag 850km nach Amsterdam auf. Übernachten durften wir bei unserer Holländischen Kanukollegin Sonja Van Harten. Am Samstag fuhren wir nach De Rijp, ein kleines Nest ausserhalb von Amsterdam. Dort fanden die Niederländischen Marathonmeisterschaften der Kajakvierer statt. Die Meisterschaft war international geöffnet und so nahmen neben den Niederlanden und uns Athleten aus Belgien, Deutschland, Dänemark und Luxemburg teil. Am Vormittag fanden die Junioren und Damenrennen satt. Am Nachmittag durften dann wir und die Veteranen ans Werk. Die Herren waren die einzigen, die 32km fahren mussten, die restlichen Wettkämpfe dauerten nur 16km.

Ein Boot haben wir vom Organisator zur Verfügung gestellt bekommen. Leider löste die alte Kiste bei uns jedoch keine grosse Begeisterung aus. Eine veraltete Form und altmodische Einrichtungen. Deshalb machten wir uns auf die Suche nach einem etwas neuerem Modell. Fündig wurden wir bei einem Verein aus Deutschland, der uns einen Neumann-Vierer auslieh.  
Am Start
Von der Konkurrenz wussten wir nicht allzu viel und beschlossen schnell zu starten und bei einer Spitzengruppe von den Wellen zu profitieren. Der Start gelang denn auch ganz gut und nach ca. 500m hatten wir und vier weitere Boote bereits einen kleinen Vorsprung zum Rest vom Feld herausgefahren. Eine Tempoverschärfung von einem Boot mit internationaler Besetzung (Luxemburg, Deutschland) sorgte wieder für einen kleinen Schnitt und die Spitze bestand nur noch aus drei Booten inklusive uns. Das dritte Boot im Bunde, war ein Holländischer Veteranenvierer. Nach der Hälfte beendete das Veteranenboot bereits ihr Rennen und so blieben nur noch zwei Boote in der Spitzengruppe. Nach einer scharfen Linkskurve startete unsere Gegnerschaft einen Angriff und wir verloren die Welle. Danach wollten wir uns nochmals auf ihre Welle kämpfen und verpufften unsere letzten Kräfte. Leider blieb unser Vorhaben ohne Erfolg und es passierte eine Vorentscheidung. Die zweite Runde paddelten wir alleine und es kam uns endlos vor. Gegen Ende kam noch ein Deutsches Boot ein bisschen an uns heran und wir gaben nochmals alles auf den letzten Kilometer. Die letzten Meter waren ein absoluter Kampf, physisch total am Ende und psychische Aussetzer, die sich in Orientierungslosigkeit und französischem Gesang zeigten. Doch wir schafften es, wir überquerten als Zweite die Ziellinie. Es zeigte sich, dass nach einer Trainingspause so ein Marathon richtig schlimm einfährt. Doch das Leiden hatte sich gelohnt wir haben ein tolles Rennen gezeigt und erlebten ein super Wochenende.
 
Resultate:
1. Marc Seidel/Klaus Gieres/Marvin Frick/Matthias Kinzer                                 LUX/GER    1:49:48   
2. Lukas Gremlich/Matthias Krähenbühl/Christophe Nicolet/Fabio Wyss            SUI               1:53:13
3. Thomas Grassow/Alexander Baum/Lukas Rahm/Bert Erhadt                        GER           1:53:34

 Die Spitzengruppe GER/LUX, NED, SUI


20
Okt 08

Schweizer Erfolge am Adige-Marathon in Italien

Bei warmem Herbstwetter konnte am Sonntag 19. Oktober der Kanumarathon auf dem Fluss Adige gestartet werden. Dieser Marathon gehört zur European Marathon Tour welche im Jahr 2007 ins Leben gerufen wurde. Nebst dem Marathon in Italien gehören der französische Ardéche-Marathon und der Krumlovsky-Marathon in Tschechien zu dieser Tour.

 
Der Marathon in der Nähe von Verona war mein erstes Marathonrennen welches nicht auf der Ardéche stattfindet und auch das Erste im Jahr 2008. Die Beteiligung konnte gegenüber dem letzten Jahr gesteigert werden und dies führte dazu, dass praktisch das gesamte tschechische Nationalteam anwesend war. Über alle Kategorien hinweg fanden 1870 Starter den Weg ins Terra dei Forti. Zu den Favoriten zählten in der männlichen Elitekategorie der Gewinner vom Krumlovsky-Marathon Robert Knebel (CZE), Teamweltmeister 2008 Ales Marek (CZE) und der Vorjahressieger Luca Panziera (ITA). Trotz dieser guten Besetzung liebäugelte ich mit einer Medaille, auch wenn ich mich auf jedenfall steigern musste, gegenüber meinen bisherigen Marathonrennen.
 
Der Start ist meist sehr entscheidend für eine gute Platzierung, weil sich dort bereits die Spitzengruppen bilden. Leider misslang mir dieser, weil ich im Gerangel an einen Brückenpfeiler gedrückt wurde und wichtige Sekunden verlor. So musste ich mich alleine nach vorne kämpfen was unglaublich hart ist, weil man ständig Leute überholen muss. Nach einiger Zeit war die Spitzengruppe sichtbar, aber immer noch ca. 30 Sekunden von mir entfernt. In diesem Moment konnte sich der Routinier Knebel aus dieser Gruppe lösen. Nach einiger Zeit konnte ich zur Verfolgergruppe aufschliessen welche aus dem Italiener Bifano und den beiden Tschechen Marek und Kropacek bestand. Das Tempo welches zuerst in dieser Gruppe herrschte war deutlich zu langsam um Knebel noch einzuholen, welcher zwischenzeitlich ungefähr eine Minute Vorsprung auf uns hatte. Deshalb entschloss ich mich schneller zu fahren und die Aufholjagd zu beginnen. Die Gruppe konnte mir folgen und fuhr hauptsächlich in meiner Welle und im Windschatten. Mit der Zeit realisierten auch die anderen Paddler, dass der Zusammenschluss noch möglich ist und sie übernahmen zwischendurch die Führung. So konnten wir ca. 12km vor dem Ziel zu Knebel aufschliessen und der Rennausgang war neu lanciert. Bifano und Kropacek konnten jedoch nicht lange in der Gruppe bleiben und fielen zurück. Die Spitzengruppe bestand also nur noch aus den beiden Tschechen und mir. Die erfahrenen Paddler welche beide schon fleissig WM-Medaillen feiern durften, konnten mich jedoch 10km vor dem Ziel austricksen und ich verlor die Welle von ihrem Boot. Weil meine Energie nach der 30 Kilometer langen Aufholjagd arg geschwunden war, musste ich sie ziehen lassen. Die letzten Kilometer verbrachte ich alleine und konnte die Bronzemedaille sicher heimfahren. Mit dem dritten Platz bin ich sehr zufrieden, auch wenn mit einem guten Start vielleicht noch mehr drin gelegen wäre, doch nach dem Start habe ich taktisch und auch physisch alles richtig gemacht.
 
Siegerehrung K1 Herren
 
Dies war jedoch nicht der einzige Schweizer Erfolg, für Sabine Eichenberger gab es einen Sieg in der Damenkategorie, nachdem sie eine einwandfreie Leistung zeigte und ihre Routine bestens umsetzte. Überraschender war die Leistung von der Luzernerin Annalena Kuttenberger und der Baslerin Chantal Abgottspon welche im Zweier fuhren. Sie dominierten die Juniorenkategorie und wären bei den Damen das zweitschnellste Boot gewesen. Die beiden werden nächstes Jahr die Juniorenkategorie verlassen und konnten mit dieser Leistung ihr Potenzial deutlich machen. Ebenfalls nächste Saison bei den Erwachsenen wird Christopher Fergg aus Ennetbürgen mittun. Er ist mit Andreas Arnold das erste Mal im Kanadier Zweier gestartet und die beiden konnten einen respektablen 8. Rang herausfahren.
 
Damen K1 SiegerehrungJuniorinnen K2 Siegerehrung
 
Mein nächstes Rennen ist der legendäre Marathon durch die Ardéche-Schlucht, welcher ich jedoch nicht mehr im Kajak Einer sondern das erste Mal im Kajak Zweier bestreite. Mein Zweierpartner ist Christophe Nicolet. Mit ihm bestritt ich bereits einige Regatten.
 
Ranglisten und Fotos findet man auf www.adigemarathon.it

12
Nov 07

Sieg beim Prestige-Marathon auf der Ardèche (FRA)

Beim grössten Kanu-Marathon der Welt, konnte ich bei meinem letzten Start als Junior einen wichtigen Erfolg realisieren. Auf der Ardèche sorgte auch noch Sabine Eichenberger aus Brugg für einen Sieg, und distanzierte die Konkurrenz bei den weiblichen Eliten.  

Die 36km lange Strecke zwischen Vallon Pont’Arc nach Saint-Martin d’Ardèche, führte am letzten Wochenende minimalen Wasserstand. Böige Winde behinderten die zahlreichen Teilnehmer zusätzlich. Dafür genossen die mehreren Tausend Paddler warme Temperaturen und den stahlblauen Himmel Südfrankreichs.

Der Start erfolgte wie gewohnt um 11.30 Uhr am Samstag. Ich reihte mich in der ersten Reihe ein, startete jedoch nicht in der Mitte wie die meisten schnellen Leute, sondern versuchte am linken Ufer mein Glück. Wie jedes Jahr war am Start wieder totales Chaos durch die vielen Boote und Wellen. Ich kam in den ersten 30 Sekunden überhaupt nicht vom Fleck und sah ein paar Konkurrenten schon einige Bootslängen vor mir. Danach konnte ich jedoch ohne Behinderungen durchpaddeln, während die Boote welche in der Mitte starteten erst jetzt Probleme mit Wellen bekamen.  

In dieser wichtigen Startphase habe ich viel Zeit auf die Konkurrenz gewonnen. Leider war es mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst und ich glaubte, dass meine Gegner immernoch vor mir lagen. Aufgrund dieser Fehleinschätzung habe ich, als es wieder ruhiger wurde, angefangen mein Tempo zu verschärfen und habe viele Zweier Kajaks und Regatta Boote überholt. (Regatta Boote und Zweier Kajaks sind schneller als mein Wildwasserboot und werden in einer anderen Kategorie gewertet).

Atemberaubende Ardécheschlucht

Mit der Zeit spürte mein Körper, dass diese Belastung nicht auf über 2 Stunden auszuhalten ist und ich musste mein Tempo zurückschrauben. Nach diesen ersten 40 Minuten dachte ich, dass es mit dem Sieg bei den Junioren gelaufen ist, weil ich meine Aufholjagd beenden musste. Ich versuchte nun meine Kräfte im Windschatten von Zweier Booten zu sparen um vielleicht gegen den Schluss nochmals anzugreifen. 

Leider konnte ich mich nicht mehr genügend regenerieren um nochmals zu kontern und fuhr entäuscht nach 2:07:17 über die Ziellinie. Im Ziel hörte ich vom Speaker und meinem betreuenden Vater, dass ich der schnellste Junior bin. Überrascht und leicht misstrauisch nahm ich diese Information zur Kenntniss und sah knapp 2 Minuten nach meiner Zieleinfahrt wie der Weltklasse Junior Matej Kropacek aus Tschechien und mein Teamkollege Christophe Nicolet aus Fribourg die Ziellinie überquerten. Ich musste beim Gerangel am Start übersehen haben, dass ich die beiden hinter mir gelassen hab. Ich war total überrascht, dass ich mein hochgestecktes Ziel vom Sieg so souverän meisterte. 2 Minuten sind ein sehr komfortabler Vorsprung und meine Leistung wäre auch bei den Eliten sehr anschaubar gewesen. Über alle Altersklassen gesehen war ich das 7. schnellste Wildwasserboot und vor mir waren nur Internationale Top-Fahrer zu finden.

Der Zieleinlauf Erschöpft im Ziel

Die restlichen Schweizer überzeugten ebenfalls mit dem Sieg von Sabine Eichenberger bei den Damen und dem 3. Platz von Christophe Nicolet in meiner Kategorie. Die Luzernerin Annalena Kuttenberger überraschte mit einem 5. Platz bei den Juniorinnen, sie konnte erstmals in diesem Jahr die Baslerin Chantal Abgottspon (Platz 9) distanzieren. Dazu kommt, dass sie nur von 89er Jahrgängen geschlagen wurde und die schnellste mit Jahrgang 1990 war. Der Kanadier-Einer Fahrer Andy Arnold aus Solothurn, hatte hart zu kämpfen mit seinen Knien welche ihm bereits früh Schmerzen bereiteten und ihn von einem Podestplatz knapp fernhielten (Platz 5).

Sabine Eichenberger überquert als Siegerin die ZiellinieAnnalena Kuttenberger überzeugte mit einer starken Leistung

Nach diesem Wochenende beginnt nun die Wintersaison, ich bin sehr zufrieden, dass ich meine Zeit als Junior so erfolgreich beenden konnte. Mit dem Sieg über viele Weltklasse Junioren (Matej Kropacek 3. Classic WM, Theo Dévard Vizeweltmeister Classic WM, Jaroslav Nedved 3. Sprint WM) unterstrich ich mein internationales Potenzial und versuche im nächsten Jahr bei den Eliten international mitzumischen.