Ottensheim Episode 2011

10 Kilometer entfernt von der Österreichischen Stadt Linz liegt Ottensheim an der Donau. Das Schweizer und Slowenische Kanunationalteam benutzt diese Örtlichkeit nun schon seit ein paar Jahren um sich auf die Saisonhöhepunkte vorzubereiten. Natürlich paddeln wir nicht auf der Donau sondern auf einem 2km langen Seitenarm der eine fest eingebaute 2000m Strecke hat. Wir nächtigen direkt an der Strecke im Oberösterreichischen Leistungszentrum für Kanu- und Rudersport. Verköstigt werden wir im Sportrestaurant Biber direkt nebenan, bei dem uns die lieben Damen alle Jahre wieder von ihrem Können in der Küche überzeugen.

Finish 500m K2

Finish 500m K2

Trainingstechnisch geht es natürlich auch ordentlich ab, die letzten zwei Trainingswochen vor der WM in Szeged soll ja nochmals so richtig an der Form geschliffen werden. Da wir nun schon alle etwas länger dabei sind und uns eine grosse Grundlage antrainiert haben über die Jahre, vertragen wir auch bei den intensiven Einheiten immer mehr. So gibt es verglichen mit den letzten Jahren etwas mehr GA3 Strecken über die Renndistanzen. GA3 bedeutet so schnell wie möglich die 1000m und 500m Distanzen zu absolvieren. Trotzdem ist dies noch nicht exakt das Renntempo sondern noch etwa 5-10 Paddel und Pulsschläge pro Minute tiefer. In einem Rennen geht dies alles noch etwas schneller, da man erholt ist und unter einer grösseren Anspannung die Rennen bestreitet. Es kam uns daher willkommen, dass in unser Trainingslager die Österreichischen Meisterschaften fielen, die in Ottensheim abgehalten wurden. Wir durften die Meisterschaften ausser Konkurrenz mitfahren und hatten so ein paar Österreichische Clubboote als Gradmesser und Sparringpartner. Die Dimensionen einer Österreichischen Meisterschaft sind ähnlich bescheiden wie in der Schweiz und obwohl wir sehr müde waren vom vielen Training wollten wir natürlich vorne mitfahren und mit den Slowenen zusammen die Rennen dominieren. Auf 200m gelang uns dies erwartungsgemäss nicht wirklich, wir fuhren zwar ein gutes Rennen, aber brangen bei der hohen Schlagzahl nicht genug Druck aufs Wasser was schlussendlich Rang 4 hinter Slowenien und zwei Clubbooten bedeutete. Die 500m war da schon eher unsere Distanz und wir konnten hinter den Slowenen Zweiter werden. Wir verloren etwas mehr als eine Sekunde und erpaddelten bei Windstille eine 1:37 Zeit. Nichts Spezielles aber angesichts der Müdigkeit und auch dem mässigen Gefühl während dem Rennen durchaus akzeptabel. Am Sonntagvormittag gab es die abschliessende Königsdistanz über 1000m bei ganz viel Rückenwind. Da Christophe und ich noch nicht so viele Rückenwindrennen erlebt haben ist dies immer eine gute Möglichkeit eine neue Bestzeit aufzustellen. Wir kamen 4 Sekunden hinter den Slowenen über die Ziellinie und erreichten mit 3:19.34 erstmals eine Zeit unter 3:20. Vom Gefühl her fanden wir beide, dass wir etwas brav fuhren und natürlich wäre es frisch noch ein paar Sekunden schneller gegangen. Mit dem Resultat sind wir natürlich zufrieden und sind jetzt topmotiviert die letzte Trainingswoche vor der WM am ausnutzen.

Linz 500m

Linz 500m

Am Sonntag kam auf TSR, dem grössten Fernsehsender der Westschweiz, eine Reportage über unseren Zweier. Die Vorschau für die WM habe ich selber noch nicht angeschaut, da man im Ausland das Ding nicht kucken kann. Hier also der Link: http://www.tsr.ch/video/sport/sport-dimanche/#id=3317032, soviel ich weiss könnt ihr euch von meinen Französischkünsten überzeugen 😉 Für die Weltmeisterschaften in Szeged (HUN) habe ich die provisorische Meldung von 94 Nationen gesehen. Ich freue mich riesig auf 40‘000 Zuschauer an der Strecke und so viele Topsportler am selben Anlass wie ich. Zuerst gibt es aber nochmals einige Kilometer GA1, GA2 und GA3.

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