Finalquali über 1000m im Einer

Mein bisher wichtigster Tag meiner Kanuregattakarriere die ich 2009 gestartet habe, starte um 06.45 Uhr. Ich stand auf, schnürte meine Laufschuhe und lief von unserem Appartment für ein 15 Minütiges Aufwachjogging. Danach gab es Frühstück und um 08.00 fuhr der Bus an die Strecke. Zuerst stand der 500m Halbfinal im Zweier an mit Christophe. Zwei Stunden vor dem Rennen ging es aufs Wasser um den Zweier einzufahren. Der Vorlauf von gestern war von der Zeit her nicht sehr aussichtsreich für den Halbfinal. Wir wussten aber, dass wir ein paar Kleinigkeiten ändern können und damit schneller sind. Gesagt, getan wir starteten für unsere Verhältnisse gut und hielten die Schlagzahl etwas höher. Bei Rennhälfte lagen wir auf dem zweitletzten Platz und holten danach auf. Von Position 8 schoben wir uns auf den vierten Platz nach vorne. Die ersten drei kamen direkt in den Final und wir waren 1 Sekunde hinter diesem geforderten Platz. Im B-Final können wir um Platz 10 kämpfen, wir starten auf Bahn 5 neben unseren Slowenischen Trainingspartner Rok Kuk und Lovro Leban, ich freue mich extrem auf diesen Vergleich. Auch wenn die Vizeeuropameister vom letzten Jahr die haushohen Favoriten sind.

Kajak Zweier mit Christophe auf 500m

Kajak Zweier mit Christophe auf 500m

Danach galt der Fokus sofort für den 1000m im Kajak Einer. Ich hatte nur drei Stunden Zeit zwischen dem 500m und 1000m ich ass in der Zeit ein paar Honigbrote, verbrang ein 20 Minütige Mittagspause, paddelte eine ruhige Einheit im Einer mit ein paar Beschleunigungen, regenerierte wieder, lief mich ein und ging dann aufs Wasser. Ich fühlte mich nicht komplett erholt vom Zweier, wusste aber, dass ich das Ding reissen werde. Das Selbstvertrauen habe ich irgendwo ausgegraben, weiss auch nicht wo, aber ich hatte es. Der Start war eher von der schlechteren Sorte, ich lag nach 250m im letzten Drittel des Feldes. Danach schnappte ich die ersten Boote und schob meine Spitze weiter und weiter nach vorne. Nach 500m lag ich schon auf etwa Position 4 und merkte wie ich immer der Spitze näher komme. Nach ca.750m war es dann soweit und ich setzte mich an die Spitze, die beiden Konkurrenten aus Spanien und Italien konnten meinem Tempo nicht mehr folgen, ohne dass ich einen wirklichen Endspurt anzog. Ich siegte schlussendlich mit 3 Sekunden Vorsprung. Mit 3:38 und Seiten-, Rücken- und Frontwind, was Zagreb nicht alles zu bieten hat… Es war zwar nur ein Semifinal, doch das Gefühl einer applaudierenden Tribüne, wenn man als Sieger über die Ziellinie fährt war echt nett.

Kajak Einer Semifinal Bahn 4

Kajak Einer Semifinal Bahn 4

Morgen ist es dann um 13.15 soweit mein erster Final an einer Internationalen Meisterschaft steht an. Meine Gegner kenne ich vor Allem aus dem Fernsehen. Drei von ihnen haben schon eine Elite-WM-Medaille in ihrem Palmares, die restlichen Erfolge will ich nicht aufzählen, aber es ist klar, dass ich als Underdog in dieses Rennen starte. Diese Rolle habe ich nun schon zwei Tage lang ganz gerne gehabt, so kann es weitergehen 🙂

K1 Halbfinal die letzten Meter

K1 Halbfinal die letzten Meter

 

 

3 Kommentare

  1. Glückwunsch zur Finalquali! Viel Erfolg morgen, zeig denen wo der Bartli den Most holt 😉

  2. Eifach super gmacht! S’Kanuwelt-Team und vor allem di gross Bruäder sind mächtig stolz uf dich!

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