Frühling im Tessin

Normalerweise dauern die Trainingslager in unserem Regattateam 14 Tage. Im Leistungssportzentrum in Tenero können wir gratis hausen und dies knapp für eine Woche. Deshalb blieben wir auch nur für so lange Zeit. Die Trainingsbedingungen waren dieses Jahr wirklich hervorragend. Höchsttemparaturen von 15 Grad und  nur von der Nacht unterbrochener Sonnenschein. Einzig die Vormittage waren etwas kühl, aber für diese Jahreszeit immernoch überaus angenehm. Neben dem tollen Wetter bot der Süden der Schweiz auch noch Windstille an. Dies ist bei Rennsportkanuten natürlich immer herzlich willkommen. Das einzig Nervende war ein Kursschiff, welches uns jeden Morgen um 9:30 in mitten der ersten Paddeleinheit kreuzte. Die Wellen vom Schiff waren noch halbwegs erträglich, aber die Mauern von Locarno schleuderten diese Wellen immer wieder zurück. Nach den ersten Tagen haben wir unsere Reiseroute im Training dann etwas abgeändert und hatten dieses Problem nicht mehr.

Vor dem Frühstück joggten wir 25 Minuten lang unsere Runden um das Centro. Als erste richtige Einheit stand dann immer 60-75 Minuten Ga1 Paddeln an. Dabei wurde ein grosser Fokus gelegt auf die Technik. Nach den Videoanalysen habe ich und Coach Ingolf Beutel das Gefühl, dass ich technisch doch einige Schritte vorwärts gemacht habe. Nach dem Paddeln stand entweder Krafttraining oder Schwimmen an. Wir gingen insgesamt drei Mal Schwimmen in der Woche. Ich hatte echt Spass im gedeckten 50 Meter Schwimmbecken. Davon gibt es nur eine handvoll in der ganzen Schweiz! Endlich habe ich auch die richtige Schwimmwende gelernt. Der Bademeister vom CST hat uns in diese eingeführt. Auch wenn die Wende noch etwas rüpelhaft aussieht, gelingt sie mir doch ab und zu ganz gut 🙂 Ich schwimme immer schneller und besser und merke wie sehr die Ähnlichkeiten zum Kanusport sind. Trotz Verbesserungen im Schwimmen will ich noch nicht mit irgendwelchen Zeiten angeben. Zu bescheiden sind meine Künste in dieser Sportart nach wie vor.

Am Nachmittag paddelten wir das zweite Mal am Tag und meistens waren auch etwas speziellere Programme auf dem Programm. Die Trainings über 2000m gelangen in verschiedenen Tempobereichen ganz anständig. Die kalten und teilweise welligen Wasserbedingungen, liessen keine Bestzeiten zu, aber auf jedenfall war ich zu diesem Zeitpunkt im Jahr noch nie so schnell! Als vierte und letzte Einheit gingen wir meistens in die Halle und machten Trainings für die allgemeine Athletik (Medizinball, Kondi usw.)

Von Montag bis Sonntag kamen wir auf 24 Trainingseinheiten. Und weil ich 3 von den ersten 5 Wochen im 2011 in Trainingslager verbrachte, habe ich zurzeit ein ganz tollen Durchschnitt im Trainingsprotokoll. Durchschnittlich trainierte ich im Jahr 2011 bis jetzt 26 Stunden pro Woche! Es wird also mal Zeit diese Woche etwas auszuspannen und zurückzufahren, insbesondere weil ich ab 12.2. schon wieder 3 Wochen Trainingslager vor mir habe. Diesmal gehts etwas weiter nach Skradin (CRO), das kleine Nest liegt eine Stunde von Split entfernt. Wir trainierten bereits letztes Jahr dort und ich werde nun das erste Mal drei Wochen Trainingslager am Stück erleben. Normalerweise reichen zwei Wochen völlig aus um ermüdet nach Hause zu kommen, aber es ist wiedermal an der Zeit neue Reize zu setzen.

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