Sabaudia Trainingscamp erfolgreich vorübergebracht

Die letzten 14 Tage verbrachte ich in Sabaudia (IT) um nochmals mächtig Wasserkilometer zu sammeln. Die Temperaturen in der Schweiz lassen Wassertrainings nur unter erschwerten Bedingungen zu, deshalb wurde dieses Trainingslager durchgeführt. Neben den wärmeren Temperaturen, die im Süden von Italien herrschten, brachte so ein Trainingslager noch ganz andere Vorteile mit sich. Zum Einen gab es eine starke Konkurrenz auf dem Wasser, in meiner Trainingsgruppe trainierten mein Zweierpartner Christophe Nicolet und die beiden Slowenen Rok Kuk und Lovro Leban (beide U-23 Vizeeuropameister 2010). In jedem Training ging es hart zu und her und jeder versuchte technisch sauber und schnell zu paddeln. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist die Betreuung auf dem Wasser. Mit dem Nationaltrainer Ingolf Beutel wurde jedes Training vom Motorboot aus geleitet. Technische Korrekturen konnten so direkt vorgenommen werden. Neben dem professionelleren Training wird natürlich in einem Trainingscamp auch etwas mehr trainiert als zu Hause. Ein Beispielablauf von so einem Tag sieht wie folgt aus:

06.45 Der Wecker klingelt

07.00 10 Minuten Jogging vom Hotel zum Meer

07.15 Sprung ins kühle Meer

07.20 Fahrt zum Hotel mit dem Mannschaftsbus

07.30 Ausgewogenes Frühstück

09.00 Erste Wassereinheit: 75 Minuten GA1 (Grundlagenausdauer)

11.15 Zweite Wassereinheit: Intensität z.B. 5x750m mit Bremse am Boot

12.30 Mittagessen

15.00 Dritte Wassereinheit: 90 Minuten GA1

17.15 60 Minuten Krafttraining

19.00 Abendessen

Solche Tage sind extrem ermüdend und es ist wichtig, dass man die wenige Freizeit benützt für die Regeneration. Einmal pro Woche ging ich deswegen noch in die Sauna. Üblicherweise trainieren wir zwei Tage so wie auf dem Plan und dann gib es ein halber freier Tag. Das heisst am Vormittag zwei Einheiten und am Nachmittag etwas Sightseeing im Städtchen Sabaudia oder ein Spaziergang am Strand. Ich konnte dieses Trainingslager ohne Beschwerden durchtrainieren und musste nie eine Einheit auslassen.

In der ersten Woche kam ich auf 182km GA1 und legte den 5000. Kilometer in dem Jahr 2010 zurück. Gesamt trainierte ich 26 effektive Stunden (ohne Fussball und Morgenjogging). In der zweiten Woche kam ich nicht mehr auf ganz so viel Training, da am Sonntag ein Reisetag war und am Samstag ein 10km-Rennen anstand. Das Rennen war eigentlich als ziemlich grosse Sache geplant gewesen. Es sollten die russische Mannschaft mit 50 Athleten, viele Italiener unter Anderem mit Star Maximilian Benassi, sowie die slowenische und Schweizer Nati daran teilnehmen. Leider herrschten jedoch am Samstag orkanartige Winde auf dem Lago di Paolo. Am Schluss standen noch ca. 30 Russen sowie Christophe und ich am Start. Die Bedingungen waren für viele einfach zu widrig. Aus dem Rennen wurde dann auch mehr ein intensives Training bei dem ich von Anfang bis Schluss in der Fünfköpfigen Spitzengruppe mit paddelte.

Das Trainingslager hat gezeigt, dass ich ziemlich fit bin und wie immer sehr gut regeneriere. Technisch muss sich das Ganze noch verbessern, ich habe nun viele Inputs bekommen und versuche diese im Training umzusetzen.

Ein kleiner Schock gab es gerade am ersten Tag vom Trainingslager. Ich fuhr in eine nicht zu sehende Verankerung für die Strecke rein, da wir wegen dem starken Wellengang ganz am Ufer paddelten. Die Spitze von meinem Boot wurde richtig eingedrückt und es kam sogar Wasser rein. Ein Einheimischer hat mir für einen Unkostenbeitrag, dies wieder in Ordnung gebracht. In der Zeit in der mein Boot repariert wurde paddelte ich mit einem Plastextestboot. Zu meinem Glück hat meine Bootsmarke Plastex eine Trainingsbase in Sabaudia eingerichtet. Am letzten Tag kam auch noch der Chef von der polnischen Bootsmarke vorbei und ich bekam die Möglichkeit mich mit ihm zu unterhalten. Plastex bringt für die nächste Saison eine neue Bootsform (Olympic Fighter 2011) mit revolutionären Änderungen auf den Markt. Ich will dieses unbedingt ausprobieren, obwohl ich mich auch mit der bisherigen Form sehr wohl fühle.

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