Sieg beim Prestige-Marathon auf der Ardèche (FRA)

Beim grössten Kanu-Marathon der Welt, konnte ich bei meinem letzten Start als Junior einen wichtigen Erfolg realisieren. Auf der Ardèche sorgte auch noch Sabine Eichenberger aus Brugg für einen Sieg, und distanzierte die Konkurrenz bei den weiblichen Eliten.  

Die 36km lange Strecke zwischen Vallon Pont’Arc nach Saint-Martin d’Ardèche, führte am letzten Wochenende minimalen Wasserstand. Böige Winde behinderten die zahlreichen Teilnehmer zusätzlich. Dafür genossen die mehreren Tausend Paddler warme Temperaturen und den stahlblauen Himmel Südfrankreichs.

Der Start erfolgte wie gewohnt um 11.30 Uhr am Samstag. Ich reihte mich in der ersten Reihe ein, startete jedoch nicht in der Mitte wie die meisten schnellen Leute, sondern versuchte am linken Ufer mein Glück. Wie jedes Jahr war am Start wieder totales Chaos durch die vielen Boote und Wellen. Ich kam in den ersten 30 Sekunden überhaupt nicht vom Fleck und sah ein paar Konkurrenten schon einige Bootslängen vor mir. Danach konnte ich jedoch ohne Behinderungen durchpaddeln, während die Boote welche in der Mitte starteten erst jetzt Probleme mit Wellen bekamen.  

In dieser wichtigen Startphase habe ich viel Zeit auf die Konkurrenz gewonnen. Leider war es mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst und ich glaubte, dass meine Gegner immernoch vor mir lagen. Aufgrund dieser Fehleinschätzung habe ich, als es wieder ruhiger wurde, angefangen mein Tempo zu verschärfen und habe viele Zweier Kajaks und Regatta Boote überholt. (Regatta Boote und Zweier Kajaks sind schneller als mein Wildwasserboot und werden in einer anderen Kategorie gewertet).

Atemberaubende Ardécheschlucht

Mit der Zeit spürte mein Körper, dass diese Belastung nicht auf über 2 Stunden auszuhalten ist und ich musste mein Tempo zurückschrauben. Nach diesen ersten 40 Minuten dachte ich, dass es mit dem Sieg bei den Junioren gelaufen ist, weil ich meine Aufholjagd beenden musste. Ich versuchte nun meine Kräfte im Windschatten von Zweier Booten zu sparen um vielleicht gegen den Schluss nochmals anzugreifen. 

Leider konnte ich mich nicht mehr genügend regenerieren um nochmals zu kontern und fuhr entäuscht nach 2:07:17 über die Ziellinie. Im Ziel hörte ich vom Speaker und meinem betreuenden Vater, dass ich der schnellste Junior bin. Überrascht und leicht misstrauisch nahm ich diese Information zur Kenntniss und sah knapp 2 Minuten nach meiner Zieleinfahrt wie der Weltklasse Junior Matej Kropacek aus Tschechien und mein Teamkollege Christophe Nicolet aus Fribourg die Ziellinie überquerten. Ich musste beim Gerangel am Start übersehen haben, dass ich die beiden hinter mir gelassen hab. Ich war total überrascht, dass ich mein hochgestecktes Ziel vom Sieg so souverän meisterte. 2 Minuten sind ein sehr komfortabler Vorsprung und meine Leistung wäre auch bei den Eliten sehr anschaubar gewesen. Über alle Altersklassen gesehen war ich das 7. schnellste Wildwasserboot und vor mir waren nur Internationale Top-Fahrer zu finden.

Der Zieleinlauf Erschöpft im Ziel

Die restlichen Schweizer überzeugten ebenfalls mit dem Sieg von Sabine Eichenberger bei den Damen und dem 3. Platz von Christophe Nicolet in meiner Kategorie. Die Luzernerin Annalena Kuttenberger überraschte mit einem 5. Platz bei den Juniorinnen, sie konnte erstmals in diesem Jahr die Baslerin Chantal Abgottspon (Platz 9) distanzieren. Dazu kommt, dass sie nur von 89er Jahrgängen geschlagen wurde und die schnellste mit Jahrgang 1990 war. Der Kanadier-Einer Fahrer Andy Arnold aus Solothurn, hatte hart zu kämpfen mit seinen Knien welche ihm bereits früh Schmerzen bereiteten und ihn von einem Podestplatz knapp fernhielten (Platz 5).

Sabine Eichenberger überquert als Siegerin die ZiellinieAnnalena Kuttenberger überzeugte mit einer starken Leistung

Nach diesem Wochenende beginnt nun die Wintersaison, ich bin sehr zufrieden, dass ich meine Zeit als Junior so erfolgreich beenden konnte. Mit dem Sieg über viele Weltklasse Junioren (Matej Kropacek 3. Classic WM, Theo Dévard Vizeweltmeister Classic WM, Jaroslav Nedved 3. Sprint WM) unterstrich ich mein internationales Potenzial und versuche im nächsten Jahr bei den Eliten international mitzumischen.

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